Es war ein Zeitungsartikel, der den Gitarristen Tommy Durden im Jahr 1955 inspirierte: Der Bericht handelte von einem jungen Mann, der sich aus einem Hotelfenster in den Tod gestürzt hatte. Sein Abschiedsbrief enthielt nur einen Satz: "Ich ging auf einer einsamen Straße". Daraus machte Tommy Durden einen Rock'n'Roll-Song. Keine der damals üblichen Tanz-Nummern über die Liebe, hübsche Mädchen oder die unbeschwerte Jugend, sondern ein Lied über die Straße der Einsamkeit, an deren Ende das Hotel der gebrochenen Herzen steht, wo der Mann an der Rezeption Schwarz trägt, dem Portier die Tränen fließen und man aus lauter Einsamkeit sterben kann.
Anfang Januar 1956 nahm Teenager-Schwarm Elvis Presley den dramatischen Blues auf - im Flur des Tonstudios, weil es dort so schön hallte und dieser Effekt dem ungewöhnlichen Song eine weitere besondere Note verlieh. Doch die mächtigen Plattenbosse, die den jungen Nachwuchsstar gerade erst unter Vertrag genommen hatten, waren von der Aufnahme wenig begeistert. Der Produzent Steven Sholes erinnerte sich später: "Die Chefs sagten: 'Das ist gar nichts! Der Song klingt ja gar nicht wie die anderen Elvis-Platten. Lasst da bloß die Finger von, und nehmt den Song nochmal auf!'"
Aber der Produzent blieb hart und behielt Recht: "Heartbreak Hotel" brachte Elvis zum ersten Mal auf Platz eins der amerikanischen Pop-Charts und wurde mit mehr als zwei Millionen Exemplaren zur meistverkauften Single des Jahres 1956. Elvis' Aufstieg zum King of Rock'n'Roll war nicht mehr aufzuhalten. Später erinnerte sich Elvis, er habe sehr viel Glück gehabt und sei einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen, als man im Musikgeschäft nach etwas Neuem gesucht habe. Doch nicht nur Elvis Leben veränderte sich mit "Heartbreak Hotel" schlagartig. Im fernen England hörte ein sechzehnjähriger Junge diesen Song und beschloss kurzerhand, auch Musiker zu werden. Sein Name: John Lennon. Aber das ist eine andere Geschichte.
"Hound Dog" wird Nummer-eins-Hit
Es gibt also keinen Grund mehr zur Aufregung. Am nächsten Tag, es ist der 2. Juli 1956, geht Elvis ins Tonstudio und bringt "Hound Dog" auf Platte. Der Song wird ein Nummer-eins-Hit. Sehr zur Überraschung der beiden jungen Komponisten Jerry Leiber und Mike Stoller. Mike Stoller hat eine längere Europareise gemacht und dabei einen Schiffsuntergang überlebt. In den USA wird er am Kai von seinem Kompagnon in Empfang genommen, erzählt Mike Stoller später: "Jerry sagte mir, dass wir einen Riesenhit gelandet hätten. Ich sagte: 'Du spinnst'. Er meinte: 'Doch, mit 'Hound Dog'! 'Mit Big Mama Thornton?' 'Nein, mit so einem weißen Kerl namens Elvis Presley.' Und ich sagte: 'Elvis wer?' Kurze Zeit später weiß damals jeder, wer Elvis Presley ist.
...und 14 Jahre später
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